MenDis-CHD I

Quality of care regarding the detection and treatment of mental disorders in patients with coronary heart disease in Cologne

Depressionen, Ängste oder Beeinträchtigungen der geistigen Leistungsfähigkeit sind bei Patient*innen mit koronarer Herzerkrankung (KHK) häufig und beeinträchtigen die Lebensqualität, sowohl bei den Patient*innen selbst als auch bei ihren Angehörigen. Auch ist der Verlauf von koronaren Herzerkrankungen durch das gleichzeitige Auftreten von psychischen Belastungen ungünstiger. Dieses Forschungsprojekt untersuchte die Lebensqualität und Versorgungssituation der Patient*innen mit einer KHK und eventuellen psychischen Belastungen.

MenDis-CHD I ist eine von drei Studien, die im Rahmen des BMBF geförderten Verbundprojektes CoRe-Net sowohl in der ersten als auch in der zweiten Förderphase durchgeführt werden. MenDis-CHD I hatte das Ziel, die Versorgungsqualität von hoch gefährdeten Patient*innen, die an einer KHK und einer zusätzlichen psychischen Störung leiden (z. B. Depression, Angststörung), hinsichtlich der Erkennungsrate von psychischen Störungen und ihrer Behandlung zu untersuchen. Des Weiteren sollte das Projekt Veränderungen bezüglich der Struktur der Gesundheitsversorgung zu einer patientenzentrierteren Versorgung anstoßen. Mögliche Barrieren einer richtlinienbasierten Gesundheitsversorgung sollten erkannt und hinsichtlich ihrer zugrunde liegenden Ursachen analysiert werden.

Projektlaufzeit: 02/2017 – 01/2020
Projektförderung: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)


Konkret untersuchte MenDis-CHD-I:

(1) den aktuellen Stand der Diagnostik und Behandlung von psychischen Komorbiditäten bei KHK-Patient*innen

(2) den Verlauf und die Entdeckungsrate der psychischen Komorbiditäten bei Patient*innen in der Sekundärversorgung

(3) die Auswirkungen der psychischen Komorbidität und ihrer Behandlung auf die Lebensqualität und die Patientenzufriedenheit

(4) die Bedürfnisse und Präferenzen von Patient*innen

(5) mögliche Barrieren bei der Umsetzung von leitlinienbasierten Diagnostik- und Therapieverfahren


Dafür wurden Daten über Fragebögen erhoben sowie Interviews mit Patient*innen durchgeführt:

Sekundärdatenanalyse: Auswertung der GKV-Daten in Bezug auf die Prävalenz psychischer Erkrankungen bei Patient*innen mit chronischen Herzerkrankungen und deren Inanspruchnahme des Gesundheitssystems.

Patient*innenuntersuchung: n = 753 CHD-Patient*innen wurden stufenweise in Bezug auf psychische Begleiterkrankungen gescreent, davon wurden 364 Patient*innen tatsächlich in die Studie aufgenommen und untersucht. Insgesamt wurden n = 20 Personen einem qualitativen Interview unterzogen.

Angehörigenbefragung: n = 75 quantitative Befragungen und n = 20 qualitative Interviews.

Leistungserbringer: Fokusgruppen (3-5) mit den an der Versorgung beteiligten Professionen unter Beteiligung von OrgValue.


Weitere Informationen zu MenDis-CHD erhalten Sie unter:


Prof. Dr. Christian Albus
(Klinik und Poliklinik für Psychosomatik und Psychotherapie, Uniklinik Köln)

Prof. Dr. Frank Jessen
(Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Uniklinik Köln)

Prof. Dr. Frank Schulz-Nieswandt
(Institut für Soziologie und Sozialpsychologie, Universität zu Köln)

Samia Peltzer
(Klinik und Poliklinik für Psychosomatik und Psychotherapie, Uniklinik Köln)

Hendrik Müller
(Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Uniklinik Köln)

Ursula Köstler
(Institut für Soziologie und Sozialpsychologie, Universität zu Köln)

Katja Blaschke
(PMV forschungsgruppe)

Dr. Ingrid Schubert
(PMV forschungsgruppe)