Ein CoRe-Net Versorgungsbericht
HINTERGRUND
Die koronare Herzerkrankung (KHK) ist eine Volkskrankheit. Trotz zunehmender Präventionsangebote und Weiterentwicklungen in der medizinischen Versorgung in den letzten Jahrzehnten zählt die KHK in Deutschland weiterhin zu den häufigsten Erkrankungen und Todesursachen. Alltagsredewendungen, wie „sich das Herz ausschütten“ oder „es bricht mir das Herz“, weisen auf eine enge Verknüpfung von Psyche und Herz hin. Die wechselseitige Beziehung zwischen Psyche und Herz führt auch dazu, dass psychische Störungen durch eine Herzerkrankung ausgelöst werden können. Ein akuter Herzinfarkt ist ein traumatisches Ereignis und kann – vielleicht zum ersten Mal im Leben – Todesangst auslösen. Aufgrund dieser, durch umfangreiche Forschung belegten Erkenntnis, wird in nationalen und internationalen Leitlinien für die Versorgung von Patient*innen mit KHK ein Screening auf psychische Störungen empfohlen. Je nach Bedarf soll eine angemessene Behandlung der psychischen Begleiterkrankung anschließen. Wenig erforscht ist jedoch, ob diese Maßnahmen in der Praxis umgesetzt werden.
INHALT UND ZIEL
Der zweite CoRe-Net Versorgungsbericht thematisiert die aktuelle Versorgungssituation von Kölner*innen mit KHK und psychischer Begleiterkrankung. Ziel ist es aus den wissenschaftlichen Erkenntnissen Handlungsempfehlungen abzuleiten, durch die die Versorgung von Kölner*innen mit KHK und einer psychischen Begleiterkrankung weiter verbessert werden kann. Ein Teil der dargestellten Studienergebnisse und Hinweise zu der Methodik wurden bereits in wissenschaftlichen Fachzeitschriften unter Peltzer et al. [1, 2] und Vennedey et al. [3] veröffentlicht
ADRESSAT*INNEN
In erster Linie wendet sich der Bericht an diejenigen, die für die Versorgung von Menschen mit KHK verantwortlich sind:
– an Mitwirkende aus Krankenhäusern,
– (fach-)ärztliche Praxen und Praxisnetze, sowie
– therapeutische und Rehabilitationseinrichtungen.
Wir möchten mit diesem Bericht aber auch Krankenkassen, Verbände und kommunale Mitwirkende ansprechen. Patient*innen und ihre Angehörigen, sowie Ehrenamtliche und Zusammenschlüsse wie Selbsthilfegruppen können in diesem Bericht ebenfalls relevante Informationen finden.
1. Peltzer S., Müller H., Köstler U., Blaschke K., Schulz-Nieswandt F., Jessen F., et al. (2019). Quality of health care with regard to detection and treatment of mental disorders in patients with coronary heart disease (MenDis-CHD): study protocol. BMC Psychol., 7(1):21.
2. Peltzer S., Müller H., Köstler U., Schulz-Nieswandt F., Jessen F., Albus C., et al. (2019). Detection and treatment of mental disorders in patients with coronary heart disease (MenDis-CHD): A cross-sectional study. PLOS ONE, 15(12):e0243800.
3. Vennedey V., Peltzer S., Shukri A., Müller H., Jessen F., Albus C., et al. (2019). Comparison of Patient and Proxy Assessment of Patient-Centeredness in the Care of Coronary Heart Disease: A Cross Sectional Survey Using the PACIC-S11.1. Journal of Primary Care & Community Health, 11:2150132720976235.