Moderation: Prof. Albus, S. Peltzer, H. Müller
Folgende Gruppen junger Erwachsener sind Risikopersonen für die Entwicklung einer psychischen Störung: lernbehinderte Menschen, Kinder und Jugendliche mit psychischen Erkrankungen (ADHS, Angst- und Zwangsstörungen, Depressionen, Substanzmissbrauch), Studienabbrecher, schwer körperlich-Erkrankte, Angehörige von Krebserkrankten und alleinreisende Flüchtlinge.
Die aktuelle Versorgungssituation sei gekennzeichnet durch einen Mangel an Schulpsychologen und Sozialarbeitern. Es besteht eine unzureichende Transition in die Erwachsenenversorgung sowie Vernetzung der psychosozialen Versorger. Oft findet keine Frühdiagnostik aus Angst vor einer Stigmatisierung statt. Bei Krebspatienten und ihren Angehörigen erfolgt häufig kein psychisches Screening.
Aktuelle Bedarfe sind mehr KJP-Kenntnisse in der Erwachsenenversorgung und andersherum. An Schulen werden positive Rollenmodelle für die Kinder gefordert sowie eine gute Beziehungsgestaltung zwischen Lehrern/Dozenten/Ausbildern an Schulen/Universitäten/Ausbildungsstellen. Dazu sollte es Anti-Stigmata-Kampagnen geben, um den Zugang zu diagnostischen Verfahren zu erleichtern. Weiterhin werden Hilfsangebote bei psychosozialen Problemen benötigt.
Innovative Versorgungskonzepte können u.a. Angebote von Patenschaften für junge Erwachsene sein. Sämtliche Hilfsangebote sollten sehr niederschwellig angeboten werden. Es sollte ein psychischer Konsildienst für Schulen/Universitäten eingerichtet werden sowie eine Wissensvermittlung über Hilfsangebote. Angehörige von Krebspatienten sollten immer in den Behandlungs- und Therapieprozess miteinbezogen werden. Telemedizinische Angebote sollten geprüft werden.